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Harmonie und Nachhaltigkeit leben

Nach dem Umzug am letzten Sonntag geht es heute weiter mit dem dritten Artikel zur Serie über „Ikigai„. Die dritte Säule, „Harmonie und Nachhaltigkeit leben“ ist etwas schwieriger zu erklären und abstrakter als Nummer eins und zwei.

Harmonie und Nachhaltigkeit sind für viele Japaner essentielle Teile des eigenen Lebens. Als Tourist in Japan sieht man das sehr schnell: Saubere und organisierte Städte, äußerst gut gepflegte Naturparks und Naturschutzgebiete und eine gewisse Liebe und großen Respekt vor alten und vererbten Sachen. Diese Haltung überträgt sich auf sehr viele Lebensbereiche. Aber Nachhaltigkeit ist keineswegs nur auf die Natur bezogen. Es geht vielmehr um unsere allgemeine Beziehung zur Umgebung, der Umwelt und den Menschen um uns herum. Also eine sehr ganzheitliche Einstellung zur Beziehung zu allem, was uns umgibt.

Was meine ich damit konkret?

Laut der japanischen Kultur ist es nötig, die Suche nach Ikigai stets in Harmonie zu den Menschen und der Umwelt um uns zu führen. Das heißt konkret auf dem Weg anderen Menschen eine Stütze zu sein, ihnen Wert zu bieten und dem Leben bedingungslos Gutes zu geben. Ich kann mein Ikigai nicht finden, indem ich andere Menschen ausnutze, ihnen Schlechtes verkaufe oder ihnen schlicht unehrliche Versprechungen mache. Damit würde ich die Harmonie um mich herum durcheinander bringen und es mir im Umkehrschluss unmöglich machen mein Ikigai zu finden.

Jedes Handeln, dass ich auf meinem Weg tätige, sollte immer in Nachhaltigkeit zu meiner Umgebung stehen. Die Menschen und die Natur um dich herum sollten stets mit Respekt behandelt werden, du solltest nicht mehr nehmen wie du brauchst und für Menschen stets Gutes erhoffen. Machst du das, hast du das gleiche von deiner Umgebung zu erwarten. Du gibst, dann wird dir gegeben. Wert für Wert. Das macht es im Umkehrschluss natürlich leichter, den Weg zu gehen, um dein Ikigai zu finden.

Das Grundprinzip von Harmonie und Nachhaltigkeit

Harmonie und Nachhaltigkeit kann man auf so viele Dinge beziehen. Ich könnte eine Liste schreiben, die diesen Blog völlig sprengen würde. Aber denk doch mal über dein eigenes Leben nach. Du kennst sicherlich diese Momente wo du das Gefühl hast, du gibst dem Leben etwas und plötzlich kommt über kurz oder lang, teils komplett unerwartet, genau das was du brauchst. Keine Seite verliert. Es ist fast wie ein unausgesprochener Handel. Das ist echte Nachhaltigkeit und Harmonie.

Jemand der nicht nach dieser Philosophie handelt wird früher oder später immer außer Tritt geraten und verlieren. Sieht man sich Betrüger an, werden diese immer irgendwann entlarvt und verlieren dann alles, was sie sich aufgebaut haben. Unternehmer die zu teure oder schlechte Produkte anbieten, werden auf kurz oder lang pleite gehen. Lügen Menschen zu oft, traut ihnen auf lange Sicht niemand mehr. In all diesen Fällen haben die Personen nicht nachhaltig gehandelt. Sie haben zu viel genommen und zu wenig gegeben. Sie haben nicht ausgeglichen gehandelt.

Was sollten wir also von diesem Konzept mitnehmen?

Nachhaltigkeit und Harmonie sollten ein grundsätzlicher moralischer Kompass sein, für alles was du machst. Du kannst dich jederzeit fragen: Handle ich nach dem Prinzip „Wert gegen Wert“? Oder verliert eine Seite? Gebe ich zu wenig und verlange ich zu viel? Oder ist es vielleicht sogar andersherum?

Gibst du immer das, was du suchst, dann handelst du in Harmonie. Damit weißt du sicher, dass du auf dem richtigen Weg bist dein Ikigai zu finden.

Dein Niklas